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"Altes Land" von Dörte Hansen



So ist das also. Genau so ist es wohl. SO fühlt man sich als Flüchtling. Heute sicherlich genauso wie damals! Und SO ist das, wenn man auf dem Land lebt. Im Alten Land. Wo Häuser von Generation zu Generation weitergegeben werden. Weil "man" das so macht. Da passte es dann ganz und gar nicht, wenn 1945 einfach so als 5 jähriges "Polackenkind" dazukommt. Irgendwie nie in die "Gemeinschaft" aufgenommen. Nie richtig angekommen.

Beim Lesen begriff ich die Tragik des Flüchtens. Des "sein Land Verlassens". Dann dort nicht mehr zu Hause und im neuen Land auch nicht. Nicht, wenn der Willen da ist und man auf Mauern stösst. Und nicht, wenn man nicht will und trotzdem willkommen geheissen wird. Es wird ebenfalls klar, was in Altona für Menschen, auch durch meine Generation, herangezogen werden. Lauter kleine hochbegabte, schlauer als die Lehrer-Kinder. Und nicht nur dort. Aber eben auch. Jedenfalls in diesem Buch. Und wohin der Traum vom "echten" Landleben dann führt. Zur Einsamkeit, weil man nicht dazugehört.

Und wenn dann dieses "Polackenkind" Vera und ihre - eben nur bedingt ans Ottensener Leben angepasste, vom Mann verlassene Nichte Anne - dann gemeinsam im alten Haus im Alten Land leben ... entsteht ein Buch, das nicht angepasst ist.

Es wird offen gelegt, was wir schon lange vermuteten über Vollkorn-Ottensenern und die "eigenartigen" Menschen im Altem Land. Wunderbar (über)karikiert und schonungslos offen, so dass es eine Freude ist, das Buch zu lesen und es zu verschenken! Ich finde, es ist eher ein Frauenbuch, auch wenn mein Mann es gern gelesen hat.

Und hier mein Tip: Freinehmen, einkuscheln und LESEN!

Wem ich das Buch schenken würde?

Eher Frauen, auch wenn mein Mann es gern gelesen hat.

Taschenbuch: 304 Seiten

Verlag: Penguin Verlag (13. März 2017)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3328100121

ISBN-13: 978-3328100126

Preis: ca. 10,00 Euro (Tb), ca. 20,00 (gebunden)


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